Neunkirchen feiert berühmten Sohn mit vielfältigen Aktionen

Einer der bedeutendsten deutschen Film- und Fernsehproduzenten hat Geburtstag: Vor 90 Jahren wurde Günter Rohrbach im saarländischen Neunkirchen geboren. Seine Geburtsstadt feiert ihn, unterstützt durch die Deutsche Filmakademie und weitere Partner. Zentrale Veranstaltung ist dabei die Verleihung des Günter-Rohrbach-Filmpreises, die in diesem Jahr ganz im Zeichen des besonderen Anlasses steht. Ab Mitte November wird außerdem in den Räumlichkeiten des Hüttenstadtmuseums im KULT. Kulturzentrum Neunkirchen auf rund 200 Quadratmetern eine Retrospektive auf das Leben von Günter Rohrbach und sein Werk zu sehen sein.

Günter Rohrbach feiert am kommenden Dienstag seinen 90. Geburtstag und die Stadt Neunkirchen feiert Günter Rohrbach. „Alljährlich würdigen wir einen der bedeutendsten Filmproduzenten in Deutschland mit dem Günter Rohrbach Filmpreis“, erläutert Oberbürgermeister Jürgen Fried. „Unsere Gala steht in diesem Jahr natürlich im Zeichen seines 90. Geburtstags. Darüber hinaus ist aber auch noch einiges mehr geplant.“, ergänzt Fried, der auch selbst regelmäßig Kontakt zu Rohrbach hat.

Die Koordination der Aktionen rund um den 90. Geburtstag hat Fried Dr. Doris Kiefer übertragen. An einer Ausstellung zum Leben des Filmproduzenten Rohrbach arbeitet sie gemeinsam mit dem städtischen Archiv. Weitere Aktionen setzt sie mit unterschiedlichen Akteuren um. Dazu zählen beispielsweise die Neunkircher Kulturgesellschaft mit der VHS, der Musikschule und der städtischen Galerie, der Hort in der Kleiststraße, die städtische Bibliothek und das Mehrgenerationenhaus in der Vogelstraße. „Es ist schön, dass so viele mitwirken“, freut sie sich, denn so komme ein vielfältiges Angebot zu Stande, bei dem viele Kinder mit einbezogen werden können.

Oft ernte man allerdings zunächst fragende Blicke, wenn man den Namen „Günter Rohrbach“ sagt. „Aber wenn man dann seine Filmtitel, wie beispielsweise „das Boot“, „die unendliche Geschichte“, „Schtonk!“, „Aimee und Jaguar“, „die weiße Massai“ erwähnt, ist der Aha-Effekt groß. Auch seine frühen Fernsehproduktionen, die Geschichte geschrieben haben, sind vielen ein Begriff. Günter Rohrbach hat es sich nie leicht gemacht. Vielmehr ist er für das eingetreten, was er für richtig hält und so sind in einer Zeit in der dafür viele Widerstände zu überwinden waren, Produktionen entstanden, wie „das Millionenspiel“, „Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation in der sie leben“ aber auch „Ein Herz und eine Seele“ und „Klimbim“. Die Fernsehreihe „Holocaust“ hat für heftige Reaktionen gesorgt. Und wer hätte gedacht, dass selbst die Idee zum „Tatort“, der seit fast 50 Jahren allwöchentlich ausgestrahlt wird, auf den gebürtigen Neunkircher zurückgeht?

Am Geburtstag des Filmproduzenten, dem 23. Oktober, liest Uwe Andresen im KULT.Kulturzentrum, in der Stadtbibliothek, aus dem Roman „Das Boot“ von Lothar-Günther Buchheim. Das Werk ist die literarische Vorlage des gleichnamigen, von Rohrbach produzierten Films. Musikalisch-klangkünstlerisch umrahmt wird die Veranstaltung von Tanja Endres-Klemm. Sachinformationen zu Buch und Film runden das Programm ab.

Die Verleihung des Günter Rohrbach Filmpreises findet am 2.11. in der Neuen Gebläsehalle Neunkirchen statt. Die anlässlich des 90. Geburtstags von Günter Rohrbach geplante Ausstellung „Rohrbach90“ ist ab dem 16.11. bis Ende Januar 2019 in den Räumlichkeiten des Hüttenstadtmuseums zu sehen. Hier erhält der Besucher Einblicke in sein Leben und sein Werk.